Für eine mittelstandsgerechte Neuregelung der Erbschaftssteuer und bessere Rahmenbedingungen für private Investitionen sprechen sich die zehn Mitgliedsverbände der Arbeitsgemeinschaft Mittelstand (AG Mittelstand) in ihrem heute veröffentlichten Jahresmittelstandsbericht 2015 aus. Dazu zählen die Fachkräftesicherung, eine rechtsform- und finanzierungsneutrale Besteuerung, der Abbau unnötiger Bürokratie und eine verlässliche Energiepolitik. Zudem benötigt der Mittelstand mehr Investitionen in die öffentliche Infrastruktur. Das betrifft Verkehr und Bildung ebenso wie leistungsfähige Internetverbindungen.
Ein Schwerpunkt des Jahresmittelstandsberichtes liegt auf der Stärkung des Unternehmertums in Deutschland. Der demographische Wandel betrifft alle Gesellschaftsgruppen – auch die Unternehmer: Die Altersgruppe der 25- bis 45-Jährigen, aus der heraus die meisten Unternehmensgründungen erfolgen, wird kleiner. Die zurückgehende Gründungsdynamik gefährdet die wirtschaftliche Leistungskraft Deutschlands. Dem will die Arbeitsgemeinschaft Mittelstand entgegenwirken. Alle gesellschaftlichen Akteure sind gefordert, zu mehr Wertschätzung für die Leistungen von Unternehmern beizutragen. Dazu gehört insbesondere, im Bildungswesen die Vermittlung unternehmerischer Kompetenzen zu verstärken.
Die deutsche Wirtschaft bleibt das Zugpferd in Europa. Der Mittelstand trägt dazu maßgeblich bei mit innovativen Produkten und Dienstleistungen. Die solide Verfassung der Wirtschaft, um die uns viele Länder beneiden, darf aber nicht durch zusätzliche Belastungen gefährdet werden. Statt Umverteilung und Bürokratie voranzutreiben, gehören investitionsfreundliche Rahmenbedingungen auf die Tagesordnung der Bundesregierung. Denn auch in Zukunft gilt: Wir können nur das verteilen, was wir erwirtschaften.
Unter dem Titel „Unternehmertum stärken – Wohlstand sichern“ veröffentlicht die AG Mittelstand ihren Jahresmittelstandsbericht bereits im 13. Jahr. Die zehn Verbände ziehen eine gemeinsame Bilanz zu den wirtschaftlichen Bedingungen und Aussichten für die mittelständischen Betriebe in Deutschland. Sie bewerten für den deutschen Mittelstand auf zentralen Entscheidungsfeldern das politische Handeln.
Zu den Mitgliedern der Arbeitsgemeinschaft Mittelstand zählen der Bundesverband der Freien Berufe (BFB), der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA), der Deutsche Industrie und Handelskammertag (DIHK), der Deutsche Raiffeisenverband (DRV), der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV), der Handelsverband Deutschland (HDE), der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) sowie DER MITTELSTANDSVERBUND – ZGV.