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„Arbeit schafft Arbeit.“ – BA-Vorstandsvorsitzender Weise beim BFB-Neujahrsempfang

Der BFB ist mit seinem Neujahrsempfang am Mittwoch, den 13. Januar 2016, in der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft in Berlin erfolgreich in das Jahr 2016 gestartet.

Rund 220 Gäste, darunter mehr als 50 Abgeordnete des Deutschen Bundestages sowie zahlreiche Vertreter der Bundesressorts und der Landesvertretungen, hochrangige Repräsentanten der BFB- Mitgliedsorganisationen und befreundeter Wirtschaftsverbände, sind der Einladung gefolgt.

BFB-Präsident Dr. Horst Vinken hieß alle Anwesenden herzlich willkommen – ganz besonders den Hauptredner des Abends, Frank-J. Weise, Vorstandsvorsitzender der Bundesagentur für Arbeit (BA) und Leiter des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF): „Wir freuen uns, einen Redner zu Gast zu haben, der in seiner Doppelfunktion als BA-Vorsitzender und BAMF-Leiter eine der herausforderndsten und verantwortungsvollsten Aufgaben des Landes innehat“, so Dr. Vinken. In seiner Begrüßung betonte er die Bedeutung der Freien Berufe: „Die Freiberufler sind ein leistungsfähiger Sektor; gut jeder zehnte Euro in Deutschland wird von uns erwirtschaftet“. Bei den 1.309.000 selbstständigen Freiberuflern arbeiten mehr als drei Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Das Ausbildungsengagement der Freien Berufe sei vorbildlich: Die 43.238 neuen Ausbildungsverträge bis Ende September 2015 entsprechen einem Plus von 3,6 Prozent; damit liegen die Freien Berufe deutlich über den Steigerungsraten anderer Wirtschaftssektoren. Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung konstatierte Dr. Vinken: „Wir haben uns aus dem kleiner gewordenen Kuchen ein größeres Stück herausgeschnitten.“ Geradezu vorbildlich sei die Integrationsleistung der Freien Berufe: Knapp zehn Prozent der rund 122.000 Auszubildenden hätten ausländische Wurzeln. „Bei uns Freiberuflern ist Integration längst gelebte Realität und das wird auch so bleiben“, betonte Dr. Vinken. Mit Blick auf die europäischen Deregulierungsoffensiven und die damit verbundene, auf einen reinen Preiswettbewerb verengte Argumentation der EU-Kommission, unterstrich Dr. Vinken: „Eine monokausale Argumentation schadet uns allen. Wir können uns in einer globalisierten Welt nicht über den Preis, sondern nur über die Qualität der Leistung, den Verbraucherschutz und Standortvorteile definieren.“ In diesem Zusammenhang bat er die anwesenden Parlamentarier, auch weiterhin zu den Freien Berufen zu stehen.

Die Ausführungen des Hauptredners des Abends Frank-J. Weise, Vorstandsvorsitzender der Bundesagentur für Arbeit und BAMF-Leiter, standen unter dem Thema „Die aktuellen Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt“. Deutschland sei noch vor zehn Jahren „der kranke Mann Europas“ gewesen; seither habe sich auf dem Arbeitsmarkt Vieles zum Besseren gewendet. Der Arbeitsmarkt sei flexibler geworden. Die Erwerbstätigkeit sei heute mit rund 43 Millionen Erwerbstätigen auf hohem Niveau und werde getreu dem Motto „Arbeit schafft Arbeit“ aller Voraussicht nach auch im Jahr 2016 weiter steigen. Dazu leisteten die Freien Berufe einen erheblichen Beitrag, indem sie Arbeitsplätze schaffen. Zudem sei auch die Integrationsleistung der Freien Berufe vorbildlich. „Der Anteil an Auszubildenden mit ausländischen Wurzeln ist bei den Freien Berufen besonders hoch; gerade in der heutigen Situation ist dies nicht hoch genug zu würdigen“, so Weise. Für das Jahr 2016 erwartet er, trotz verschiedener Unsicherheitsfaktoren, insgesamt eine weitere Zunahme der Erwerbstätigkeit. Er betonte, gerade in der gegenwärtigen konjunkturell guten Lage dürfe die Politik nicht nachlassen, die richtigen Weichen zu stellen, damit Beschäftigung weiterhin entstehen kann.

Ausführlich ging Weise auf die Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt im Zusammenhang mit der Integration der Flüchtlinge ein. Von den seit dem Jahr 2013 rund 1,5 Millionen als Asylbewerber nach Deutschland gekommenen Menschen seien ungefähr 660.000 schutzbedürftig; diese Gruppe werde längerfristig in Deutschland bleiben. Etwa 460.000 davon seien im erwerbsfähigen Alter, darunter 55 Prozent jünger als 25 Jahre. „Aus arbeitsmarktpolitischer Sicht ist diese Anzahl gut verkraftbar“, resümierte Weise. Zu den Handlungsfeldern der BA bezogen auf die hohe Zahl von Zuwanderern erläuterte er, dass „die BA beispielsweise zur Unterstützung der gesellschaftlichen Eingliederung Sprachkurse und Qualifizierung für Flüchtlinge finanziert. Derzeit nutzen mehr als 220.000 Asylbewerber die Einstiegskurse zur ersten Sprachvermittlung, die die BA im November kurzfristig bereitgestellt hat. Dies zeigt die hohe Motivation und den großen Bedarf an solchen Angeboten.“ Abschließend stellte Weise fest, dass für die Integration ehrenamtliches Engagement sehr entscheidend sei. Er dankte den Freien Berufen, „die sich sowohl mit ihren Berufsorganisationen und auch persönlich sehr engagieren bei der Betreuung, Versorgung und Integration der ankommenden Flüchtlinge“.

Die Ausführungen von Weise bildeten den Ausgangspunkt zahlreicher Gespräche der Teilnehmer bis in den späten Abend hinein. Das Networking bei Speis und Trank rundete die rundum gelungene Veranstaltung ab.

Die Veranstaltung wurde unterstützt von der Deutschen Apotheker- und Ärztebank, dem DWS Verlag des wissenschaftlichen Instituts der Steuerberater sowie der DATEV.