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Politischer Abend am 5. November 2024 in Brüssel

BFB-Tradition in Brüssel – zum wiederholten Mal fand am 5. November 2024 der Politische Abend des BFB‐Präsidiums in Brüssel statt. Er stellt einen wichtigen Bestandteil des Dialogs zwischen den Freien Berufen und der Europapolitik dar. Der diesjährigen Einladung folgten insbesondere wieder verschiedenste Vertreterinnen und Vertreter aus den europäischen Institutionen – dem Europäischen Parlament, der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei der Europäischen Union sowie der Europäischen Kommission.

Seitens des BFB nahmen teil: BFB‐Präsident und stellv. Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Dr. Stephan Hofmeister, StB/WP Gero Hagemeister, BFB-Vizepräsident und -Schatzmeister sowie Vizepräsident des Deutschen Steuerberaterverbands, Dr.-Ing. Heinrich Bökamp, BFB-Vizepräsident und Präsident der Bundesingenieurkammer, Prof. Dr. Christoph Benz, BFB-Vizepräsident und Präsident der Bundeszahnärztekammer, WP/StB Andreas Dörschell, BFB-Vizepräsident und Präsident der Wirtschaftsprüferkammer, RAin Dr. Karin Hahne, BFB-Vizepräsidentin und Präsidentin des Verbands Freier Berufe in Hessen, Prof. Ralf Niebergall, BFB-Vizepräsident und Vizepräsident der Bundesarchitektenkammer, und RAuN Dr. Thomas Remmers, BFB-Vizepräsident und Vizepräsident der Bundesrechtsanwaltskammer, sowie BFB‐Hauptgeschäftsführer Peter Klotzki.

BFB-Präsident Dr. Stephan Hofmeister eröffnete den Abend und erinnerte in seiner Begrüßung an den hoffnungsvollen Mehrwert der Freien Berufe auch in schwierigen Zeiten. „Das große Stichwort lautet Resilienz, und zu dieser haben wir Freien Berufe Entscheidendes beizutragen.“ Freiberuflerinnen und Freiberufler leisteten in vielen wichtigen Bereichen der Gesellschaft ihren eigenen, intrinsisch motivierten Beitrag zur Funktionstüchtigkeit des Gemeinwesens. Durch ihren hohen Qualitätsanspruch, ihre Eigenverantwortung, aber auch ihre Verankerung in der jeweiligen Region, trügen die Freien Berufe zur wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Stabilität maßgeblich bei. Der BFB-Präsident erinnerte daran, dass das freiberufliche Wirken eng verknüpft sei mit den europäischen Werten, die uns alle verbinden und die es in diesen Zeiten umso entschlossener zu verteidigen gelte. Denn die Europäische Union sei weit mehr als eine Wirtschaftsgemeinschaft. Sie sei ein Werteverbund, der für Freiheit, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Solidarität stehe. Die Freien Berufe stünden für diese Werte und lebten sie durch ihr tagtägliches Tun. „Dafür brauchen wir jedoch das Vertrauen der Politik und die nötige Beinfreiheit“, so das zentrale Fazit von Dr. Hofmeister – und appellierte abschließend: „Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass wir als starke und unabhängige Freie Berufe auch in Zukunft die Rahmenbedingungen erhalten, die wir brauchen, um erfolgreich zu sein – zum Wohle unserer Bürgerinnen und Bürger und zum Wohle Europas.“

Botschafterin Dr. Helen Winter betonte in ihrem Grußwort den Wert des europäischen Binnenmarkts für die Europäische Union. Sie führte aus, dass die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit im Zentrum des neuen Mandats der Europäischen Kommission stehe. „Der Dreiklang aus Wettbewerbsfähigkeit, grüner Transformation und Stärkung der Resilienz sind zu begrüßen.“  Um den Binnenmarkt zu befördern, gelte es, Hemmnisse weiter abzubauen. Dabei unterstrich Dr. Winter die Bedeutung der Freien Berufe für die mittelständische Wirtschaft der Europäischen Union ebenso wie die für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Um die Wirtschaft und mithin die Freien Berufe weiter zu entlasten, gelte es, auf europäischer Ebene den Bürokratieabbau stärker voranzutreiben. Dies sei ein wesentlicher Bestandteil zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit. „Entscheidend für die langfristige Wettbewerbsfähigkeit der Europäischen Union ist nicht zuletzt der Abbau unnötiger Bürokratie und Berichtspflichten. Der Draghi-Bericht enthält viele gute Ansätze und greift insbesondere das Ziel auf, 25 Prozent der Berichtspflichten abzubauen und die Folgenabschätzungen konsequent durchzuführen,“ so die Botschafterin. Die bürokratischen Belastungen in der Europäischen Union seien im globalen Vergleich und hier insbesondere mit Blick auf die USA in der vergangenen Legislatur enorm gestiegen. „Stattdessen muss die Europäische Union ihre Stellung als Wirtschafts-, Industrie-, Forschungs-, Technologie- und Handelsmacht stärken, um die geoökonomischen und globalen ökologischen Herausforderungen zu bestehen und ihre Chancen zu nutzen.“