Pressemitteilungen

Erfolgreiche Gründerinnenkonferenz

Der BFB, die Zeitschrift EMOTION, die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit sowie der Verband deutscher Unternehmerinnen luden zu ihrer nächsten, nunmehr vierten gemeinsamen Gründerinnenkonferenz ein. Die Präsenzveranstaltung stand unter dem Titel „Next steps: Die Zukunft der Gründerinnen”. In zwei kompakten Stunden wurden aktuelle Entwicklungen, Maßnahmen, Forderungen und politische Bedingungen zu den Themen Gründung, Gründerinnenalltag, Zugang zu Kapital und Female Empowerment diskutiert.

Die knapp 100 Gäste wurden im Deutsche Bank Quartier Zukunft in Berlin-Mitte von Dr. Alexander Winkler, Vice President Verbände, Political Affairs, begrüßt.

Schirmherr Christian Lindner MdB (FDP), Bundesminister der Finanzen, vermaß in seiner Videobotschaft die aktuelle Lage in puncto Gründungen: „Wir brauchen mehr Gründerdynamik in Deutschland, mehr unternehmerische Aktivität. Wichtig dabei ist, dass wir alle Potenziale ausschöpfen, damit unser Land auf den wirtschaftlichen Erfolgspfad zurückfinden kann.” Mit Blick auf die öffentliche Infrastruktur für Kinder und Jugendliche und das präsente Thema Vereinbarkeit von Unternehmertum und Familie forderte er: „Wir müssen in Deutschland die Betreuungssituation verbessern. Wenn eine verlässliche qualifizierte Betreuung von Kindern fehlt, dann sind es leider zu oft die Frauen, die dann bei ihrer Karriere oder ihren unternehmerischen Vorhaben zurückstecken.”

Darauf folgend hieß auch Teresa Widlok von der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, die als Moderatorin durch das weitere Programm führte, die Anwesenden willkommen. In ihrer digitalen Keynote zeigte Prof. Dr. Theresa Treffers, Privatdozentin an der Technischen Universität München und Professorin für Entrepreneurship an der Privatuniversität Schloss Seeburg, die Veränderung und Entwicklung von Rollenbildern auf. Unter dem Motto „Think Entrepreneur, Think Male?” befasste sich ihr Vortrag mit Aspekten, warum so wenige Frauen gründen und welche Maßnahmen dagegen wirken. Unter Einsatz zahlreicher Studienergebnisse und Statistiken zeigte sie Stereotype auf und wie sowohl Frauen selbst als auch Männer Gründerinnen konkret fördern können. Für sie steht fest: „Gründungen sind der Motor jeder Wirtschaft und wir müssen unser gesamtes Potenzial für Innovation und Unternehmertum nutzen, wenn wir den Wohlstand in unserem Land aufrechterhalten wollen.”

In der nächsten Sequenz berichteten die Psychotherapeutin Rammiya Gottschalk, die freischaffende Ing. Architektin Julia Caroline Huckenbeck und Sabine Bingenheimer-Zimmermann, Gründerin der Verbrauchermarke REGIONIQUE, aus der Praxis und skizzierten ihre Erfahrungen innerhalb der Gründerinnenszene und als Selbstständige. Trotz individueller und persönlicher Geschichten, die die drei Speakerinnen mit dem Publikum teilten, war die positive Energie und Motivation allen drei Frauen gemein.

Rammiya Gottschalk, die selbstständig in eigener Praxis als psychologische Psychotherapeutin in Legden tätig ist, definierte Gründung für sich wie folgt: „Gründung bedeutet für mich Selbstbestimmtheit, Autonomie und Freiheit.” Für die freischaffende Ing. Architektin Julia Caroline Huckenbeck aus Hamburg, die auch im BFB-Gesprächsforum „Junge Freie Berufe” mitarbeitet, ist Gründen „immer ein Sprung ins Ungewisse“. Es gelte, mutig die besseren Fragen zu stellen, um wertvolle Antworten zu finden.

In seinem Kurzimpuls forderte Carlos Frischmuth, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands für selbständige Wissensarbeit, der sich beim Einsatz von Selbstständigen für mehr Rechtssicherheit für Auftraggeber und Auftragnehmer einsetzt, mehr Gründungs- und Unternehmergeist sowie ein geschärftes Selbstverständnis. Weiter sagte er: „Man hat den Eindruck, dass in diesem Land politisch nur noch Festangestellte gewünscht sind.” Und appellierte: „Ich wünsche mir, dass auch mehr Frauen die Chancen für Selbstständigkeit und Gründungen ergreifen!”

Die anschließende Podiumsdiskussion bestritten Nicole Bauer MdB (FDP), Sprecherin für Frauenpolitik und Diversity der FDP-Bundestagsfraktion sowie Vorsitzende der FDP-Frauengruppe, die Gründerinnen Stephanie Dettmann (UND GRETEL) und Henrike Luszick (Bridgemaker). Brisante Themen rund um Gründung und spezielle Herausforderungen an Frauen, die gründen und selbstständig tätig sein wollen, wurden in 60 Minuten angeregt diskutiert. Henrike Luszick und Stephanie Dettmann, die aufgrund ihrer eigenen Gründungserfahrung persönliche Kernmomente und entscheidende Situationen und Beispiele nennen konnten, forderten unter anderem eine finanzielle Absicherung in puncto Mutterschutz und Elterngeld und einen Fokus auf eine niedrigschwellige Schulbildung rund um finanzielle und ökonomische Aspekte sowie die gleichwertige Integration von Unternehmerin/Unternehmer-Sein in der Berufsorientierung für Schülerinnen und Schüler. Aus Sicht der Politik setzte sich Nicole Bauer MdB für mehr Commitment zur sozialen Marktwirtschaft ein und sprach sich dafür aus, dass es dafür nicht nur die Politik brauche, sondern auch Unternehmerinnen und Unternehmer.

Die Veranstaltung klang bei einem kurzweiligen Get-together aus.

Mit der Konferenz setzte der BFB seine Aktivitäten für mehr Gründerinnengeist, seinen letztjährigen Jahresschwerpunkt, fort. Der BFB fokussiert das Thema weiter, steht im ergiebigen politischen Dialog mit Mitgliedern des Deutschen Bundestages sowie mit Vertreterinnen und Vertretern aus den Bundesressorts, wo der BFB zudem in maßgebliche Gremien eingebunden ist.