Ausbildung während der Corona-Krise

Zum Stichtag 30. September 2020 wurden 6,7 Prozent Ausbildungsverträge weniger abgeschlossen als zum Vorjahreszeitpunk. In absoluten Zahlen wurden bei den Kammern der Freien Berufe zum 30. September 2020 43.240 neue Ausbildungsverträge registriert, zum Vorjahreszeitpunkt waren es 46.326. In den alten Bundesländern wurden 38.535 erfasst, ein Minus von 6,7 Prozent.

Prof. Dr. Ewer: „Weiter am Schutzschild schmieden, um keine zweite wirtschaftliche Corona-Welle anbranden zu lassen.“

Der Überlebenskampf in der Corona-Krise dauert an und fordert insbesondere ganz junge und kleine freiberufliche Unternehmen. Knapp zwei Drittel der befragten Freiberufler sind massiv betroffen. Mindestens 400.000 Stellen bei den Freien Berufen drohen wegzubrechen. Hilfen müssen nachjustiert werden, um möglichst viele am Markt zu halten und den Gründergeist in Deutschland nicht zu ersticken.

Duale Ausbildung in der Corona-Krise verlässlich fortführen

Diese Maxime formulierten die Partner der Allianz für Aus- und Weiterbildung am 26. Mai 2020 in einer Pressemitteilung, die eine gemeinsame Erklärung flankiert. Gemeinsam wollen sie dafür sorgen, dass Auszubildende trotz der derzeit schwierigen Situation ihre Ausbildung fortsetzen und ihre Prüfung ablegen können.

Prof. Dr. Ewer: „Corona-Rettungsschirm lässt gerade kleine Unternehmen auch bei den Freien Berufen im Regen stehen.“

Überdies muss die Soforthilfe neu ausgerichtet werden: So muss bei den Betriebskosten beispielsweise ein Unternehmerlohn eingesteuert werden. Die Soforthilfe soll ausgeweitet werden auf die Deckung des Lebensunterhalts und sich nicht ausschließlich auf Betriebsmittel erstrecken. Darüber hinaus bleiben das Kreditangebot unvollständig und die Hausbanken limitierender Faktor.

Umfrage zur Corona-Krise: Freiberufler befürchten deutliche Einbußen

Zu den Auswirkungen der Corona-Krise und angekündigten sowie darüber hinaus erforderlichen Maßnahmen hat der BFB eine Umfrage bei seinen Mitgliedsorganisationen durchgeführt: Acht von zehn Freiberuflern befürchten deutliche Einbußen. Ein Notfallfonds ist am wichtigsten, gefolgt von Kurzarbeitergeld ohne Quorum und zinsfreier Stundung von Steuerzahlungen. Im Schulterschluss zwischen Politik und Wirtschaft gilt es weitere Lösungen zu erarbeiten.

Informationen zum Coronavirus

Die Freiberufler als bislang am stärksten wachsender Wirtschaftsbereich sind durch das Coronavirus doppelt betroffen: Medizinisch sind vor allem die Heilberufe gefordert, Ärzte und Apotheker, die sich mit ihren Teams vorbildlich und mit grenzenlosem Einsatz in der Bekämpfung engagieren und helfen, die dramatischen Folgen abzuwehren. Wirtschaftlich sind vor allem die beratenden, die technischen und die Kulturberufe mit Stornierungen und Absagen ihrer Dienstleistungen konfrontiert.